Nicht nachlassen – Diakonisches Wirken 2023

Wenn die Familie wächst oder sich verändert, beschäftigt das die Beteiligten meist längerfristig. Das gilt in dem Fall auch für das Diakonische Werk im vergangenen Jahr – und sogar in mehrfacher Hinsicht: So waren sowohl die Mitarbeitenden aus der Verwaltung und der Praxis noch damit befasst die Ausweitung der Integrationsassistenz aus dem Vorjahr zu verarbeiten. 150 neue Mitarbeitende galt es in die Unternehmensstrukturen einzubringen.

Auch wenn es perspektivisch etwas weniger Dynamik sein darf, bleibt das Thema der Diakonie auch in der Zukunft erhalten. Die Integrationsassistenz als Unterstützungsangebot zur Umsetzung der Inklusion gilt es weiterzuentwickeln. Dafür waren, sind und bleiben die Jugendhilfeträger und die Stadt als Kostenträger miteinander im Austausch.

Dieser Austausch ist ebenfalls notwendig für Nachmittagsbetreuung an Schulen: Die Finanzierung der offenen Ganztagsschulen ist perspektivisch nicht sichergestellt. Viele Kolleginnen und Kollegen der Diakonie und anderer Träger in Bonn waren deshalb 2023 in Düsseldorf und haben vor dem Landtag demonstriert. Aktuell überbrückt die Stadt Bonn das Defizit, das durch die Tarifsteigerungen entsteht. Aber für das neue Schuljahr ist noch keine Lösung in Sicht. Also nimmt das Diakonische Werk auch dieses Thema mit ins Jahr 2024.

Ob es am 1. Januar 2025 überhaupt zur Einführung der Kindergrundsicherung kommen wird, steht angesichts der aktuellen Haushaltslage in den Sternen. Aber der Runde Tisch gegen Kinder- und Familienarmut (RTKA) hat im Oktober 2023 Familienministerin Lisa Paus mit dem Bonner Appell einen ausführlichen Forderungskatalog persönlich überreicht.

Generationenwechsel

Im Jahr 2023 hat es intern große Veränderungen gegeben: So hat sich das DW nach über dreißig Jahren von den beiden Mitgliedern der Geschäftsleitung, Marion Schaefer und Ulrich Hamacher, verabschiedet. Es liegt jetzt in der Verantwortung von Tobias Köhler und Andrea Elsmann, den Verband durch die aktuellen Herausforderungen zu manövrieren. So wird die Diakonie vermutlich früh am Anfang des Jahres 2024 eine Wohngemeinschaft für unbetreute minderjährige Geflüchtete eröffnen. Auch das 2023 eingeführte Angebot der familiären Inobhutnahme von Babys und Kleinkindern im Falle von Kindeswohlgefährdung wird verstetigt werden, um nur Beispiele zu nennen.

In diesen und den vielen anderen Diensten und Einrichtungen sind etwa 600 Mitarbeitende beschäftigt, die sich hoch engagiert für die Rat- und Hilfesuchenden und deren Belange einsetzen. An ihrer Seite sind etwa 200 Ehrenamtliche, die beispielsweise in der Bahnhofsmission, im Nachbarschaftszentrum Brüser Berg und in der Geflüchtetenarbeit die Hauptamtlichen unterstützen.