Feierlicher Meilenstein für Vielfalt in Bonn

Abschlussfest von Diakonie-Projekt in der Geflüchtetenarbeit

Schon vor Beginn des offiziellen Programms war die Stimmung auf dem Gelände der Evangelischen Lukaskirchengemeinde im Bonner Norden gut. Zum Abschlussfest des Projektes „Vereint für Vielfalt“ waren Vertreter und Vertreterinnen von beteiligten Vereinen und Initiativen sowie aus Stadtgesellschaft und Kirche eingeladen. Das herrliche Wetter und allein die Gelegenheit zum persönlichen Austausch motivierten dazu, gute Gespräche zu führen. Und die Motivation blieb auch während des Programms erhalten.

Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher erinnerte in seiner Begrüßung daran, dass es im Vorfeld des Projekts Skepsis gab. „Ist
das realistisch, Vereine zu gewinnen, Vielfaltslotsinnen und -lotsen auszubilden?“ Eineinhalb Jahre später können sich die 80 Gäste davon überzeugen, dass es eine gute Idee war: Dreißig Vereine und Initiativen waren beteiligt, haben Schulungen zu AntiRassismus,
Demokratie-Methoden, Aufenthaltsrecht und weiteren Themen wahrgenommen. Möglich wurde das, weil Vereint für Vielfalt durch
Mittel aus dem Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds der Europäischen Union kofinanziert wurde. Beim großen Fest wurden die
Vereinte für ihre Teilnahme mit dem Siegel „Vereint für Vielfalt“ ausgezeichnet.

Superintendent Dietmar Pistorius belegte in seinem Grußwort anschaulich, wie naheliegend der Gedanke ist, die Integration gemeinsam mit den Vereinen anzugehen, weil der Verein die Form ist, in der die Deutschen sich mit ihren Interessen organisieren.

Oberbürgermeisterin Katja Dörner dankte allen Engagierten für ihren Einsatz und gratulierte den Vereinen zum Vielfalts-Siegel. Außerdem ließ sie es sich nicht nehmen, persönlich die Auszeichnung zu übergeben und hatte so die Chance, die Anwesenden des Festausschuss Bonner Karneval, des Stadtsportbundes und des Kreissportbund Rhein-Sieg persönlich zu beglückwünschen und ihnen zu danken. Wo so viele Aktive zusammenkommen, gestaltet sich der bunte Teil des Programms fast von allein: Die Sängerinnen des Barbershop-Chors „The Rhubarbs“, die auch bei Vereint für Vielfalt teilgenommen haben, freuten sich, endlich wieder vor Publikum zu singen und taten dies mit ansteckender Begeisterung. Nachdenkliche Töne präsentierten die Culture Poets vom Netzwerk Politik Atelier – ebenfalls ausgezeichnet mit dem Siegel. Die Mitglieder hatten vier Texte für den Anlass vorbereitet und setzten sich darin sehr kritisch mit dem Stand der Integration auseinander. Poetin Gergana Ghanbarian-Baleva zitierteam Ende ihres Vortrags Folgendes: „Ich hoffe, dass Vereint für Vielfalt nicht nur ein Label bleibt, das man sich an die Wand heften kann.“

Hier bestand Einigkeit: Alle Anwesenden machten deutlich, wie wichtig ihnen das Anliegen ist und dass die Verleihung des Siegels zwar der Abschluss des konkreten Projektes, aber in der Integrationsarbeit „nur“ ein Meilenstein auf einem Weg ist, der noch weiterführt. Inhaltlich so gestärkt hatten die Gäste dann Gelegenheit den persönlichen Austausch zu vertiefen. Musik liefert Jivan auf der Sas und das wunderbare Buffet hatte unter anderem Nesrin Shikko vom Restaurant Levante aus Bad Godesberg geliefert, die dem Projekt eng verbunden ist.