Denn wir wissen nicht, wer es tut! – 23. Diakonische Konferenz beschäftigt sich mit Fachkräftemangel

Sehr konstruktiv ging es zu bei der Diakonischen Konferenz, dem sozialpolitischen Aschermittwoch der evangelischen Kirchengemeinden Rheinbach, Meckenheim und Swisttal mit dem Diakonischen Werk. Im Bewusstsein vor einer großen, gemeinsamen Herausforderung zu stehen, überwog der Wunsch, lösungsorientiert zu diskutieren und sich zu vernetzen.

Über 90 Menschen hatten sich zum Auftakt der Fastenzeit auf den Weg in „die Arche“ der evangelischen Kirchengemeinde Meckenheim begeben. Darunter zahlreiche Engagierte aus Politik und Kirche, aus den Verwaltungen sowie von Anbietern sozialer Dienste. Ortspfarrerin Iris Gronbach eröffnete die Veranstaltung mit einem nachdenklichen Impuls darüber, wie oft es darauf ankommt, die Bedürfnisse der anderen gut zu erkennen. Auch eine Aufgabe von Diakonie. Nun sei es wichtig, sicherzustellen, dass Diakonie auch künftig die Ressourcen hat, diesen Bedürfnissen zu begegnen, sich derer anzunehmen. Diakonie-Chef Tobias Köhler begrüßte die Gäste und wünschte allen Anwesenden die nötige Offenheit, um gemeinsam intensiv an dem Thema Fachkräftemangel zu arbeiten.

Dr. Klaus Graf von der evangelischen Axenfeldgesellschaft betrachtete in seinem Impulsvortrag das Thema aus verschiedenen Perspektiven. Vor allem motivierte er die Zuhörenden mit dem Gedanken, den Mangel an Fachkräften auch als Chance zu betrachten. Strukturen und Prozesse müssten nicht sein, wie sie immer waren. Vielleicht werden sie besser, wenn sie nun, aufgrund des Mangels angepasst werden. Zudem appellierte er daran, dass es nicht nur darauf ankommt, alle Stellen zu besetzen, sondern auch Menschen mit Haltung für die Arbeit zu gewinnen und sie darin zu bestärken.

In vier Arbeitsgruppen sind die Gäste dann aus unterschiedlichen Gesichtspunkten tiefer in das Konferenzthema eingestiegen. Fachkräftemangel in Kitas oder in der Pflege standen zur Wahl und auch die Fragen, „Wo bleibt die Inklusion?“ oder „Liegt die Lösung in der Zuwanderung?“ wurden diskutiert. Bei der Konferenz wurden viele Informationen ausgetauscht und Impulse gegeben. Aber allen voran hatte der Austausch miteinander für viele der Anwesenden einen hohen Wert. Dass man sich vernetzen muss und miteinander an der Herausforderung arbeiten wird, war ein Ergebnis des Abends. Superintendentin Claudia Müller-Bück rückte noch das Thema der aktuellen Fastenaktion der evangelischen Kirche in den Zusammenhang: Sieben Wochen ohne Alleingänge. Ein passender Gedanke.