Dem Wasser annähern: Fluthilfe-Team und BUND organisieren Bach-Projekt in Swisttal-Heimerzheim

Beinahe ein Jahr ist es her, dass der Starkregen das Leben etlicher Menschen verändert hat. Einige von ihnen konnten rein baulich seitdem Vieles aufbauen, andere sind noch lange damit beschäftigt. Die instandgesetzten Häuser sind gut sichtbar. Doch inwieweit auch die Traumata bewältigt wurden, ist von außen nicht zu erkennen.
Einen konkreten Ansatz dafür bot das Bach-Projekt des Fluthilfe-Teams der Diakonie, das die Kolleg.innen gemeinsam mit den Fachleuten des BUND angeboten haben. Kinder aus der zerstörten Kita Quellenstraße in Heimerzheim, die seit der Katastrophe in einer anderen Örtlichkeit betreut werden, konnten sich im Projekt spielerisch der Swist nähern, die damals das Unheil gebracht hat.
Begeistert und unvoreingenommen erkundeten die Kinder unter Anleitung den Bach, entdeckten die Tiere und Insekten, die sich im Wasser und entlang des Wasserlaufs angesiedelt haben. Ganz unbeschwert stellten sie Iris Zumbusch vom BUND Rhein-Sieg Fragen und näherten sich sogar vom Bach aus dem alten Kita-Gebäude. Doch statt Trübsal lag Abenteuerlust in der Luft und die Freude über die vielen Entdeckungen.
 
Anders erging es den Eltern beim Informationsabend, der im Vorfeld des Bach-Projekts angeboten wurde. Bei den Erwachsenen löste die Beschäftigung mit dem Thema viele Gefühle und Erinnerungen aus.
„Anlass für den Informationsabend war die Vorstellung des Angebotes für die Kinder, aber gleichzeitig bot der Gesprächsrahmen eine Gelegenheit für die Eltern, ihren Ängsten um die seelische Gesundheit ihrer Kinder und erlittenen Traumata Raum zu geben“, berichtete Elke Feuser-Kohler vom Fluthilfe-Team. „Die Erwachsenen verbieten sich das im Alltag oder haben das Gefühl, dafür wäre kein Platz. Doch auch dieser Abend hat wieder gezeigt, wie notwendig und entlastend es ist, im Gespräch das Erlebte aufzuarbeiten“, wissen die Kolleg:innen im Fluthilfe-Team der Diakonie.
 
Der Bach-Ausflug mit den Kindern der Kita Quellenstraße war ein Pilotprojekt. In der Zukunft sollen weitere Termine auch für andere Gruppen angeboten werden.