Blühender Garten an Gleis 1

„Obwohl hier so viel los ist und die lauten Züge vorbeifahren, kommen ganz viele Bienen hierhin und ich habe auch schon einen Schmetterling wegflattern sehen. Ich glaube, die finden das voll gut hier“, sagt Samir, 8 Jahre, stolz. Und das kann er auch sein, denn er ist eines von 15 Kindern aus der Garten-AG des Offenen Ganztages der Stiftsschule, die sich um die Pflege des Gartens der Bahnhofmission an Gleis 1 kümmert.

Und das mit Leidenschaft und Tatendrang. Bei Wind und Wetter rückt die Mannschaft der Stiftsschule an; gießt, harkt und zupft um die Wette. Der Garten der Bahnhofsmission wurde mit Spendengeldern professionell angelegt, um den Besucher:innen einen Ort der Ruhe und des Innehaltens inmitten des hektischen Reise- und Pendleralltags zu geben. Gepflegt wird er von den Stiftsschul-Pänz, die in den Sommerferien noch ein Highlight ergänzten: Ein selbst gebautes Insektenhotel. Im Rahmen eines Ferienprojektes haben die Kinder unter fachlicher Anleitung eine Oase für viele Nützlinge gebaut. Die ersten Bewohner:innen seien bereits eingezogen, berichten die jungen Gartenkids begeistert. , „Es ist spannend zu beobachten, was für ein Betrieb in einem Insektenhaus herrscht. Die Kinder und ich haben im Projekt viel zum Thema Naturschutz und Nachhaltigkeit gelernt“, verrät Claudia Jabs, pädagogische Mitarbeiterin der OGS-Stiftsschule.

Viele Besucher:innen der Bahnhofsmission nutzen den Garten, um sich von einer stressigen Bahnfahrt oder dem anstrengenden Leben auf der Straße zu erholen. „Oft sitze ich einfach nur hier mit einer Tasse Kaffee in der Sonne und schaue mir die bunten Blumen an. Das beruhigt mich.“, erzählt Petra, eine langjährige Besucherin der Bahnhofsmission. Petra ist seit drei Jahren obdachlos und sucht mindestens einmal in der Woche den Kontakt zu den ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen der Bahnhofsmission. In ihrem sonst so tristen Alltag tut es gut, etwas anderes zu sehen und ein wenig abzuschalten. Der neu gestaltete Garten ist dafür der richtige Ort: Eine Oase mitten im Kosmos des Hauptbahnhofes.

Dank der Spenden von Menschen hier aus der Region und den Fördermitteln der Ernst Probst-Stiftung konnten wir diesen Wohlfühlort errichten und gleichzeitig ein schönes Projekt für Stadtkinder entwickeln. Stadt und Natur schließen sich nicht aus, man muss nur den richtigen Ort finden.

Herzlichen Dank!