DK 2023

Gemeinsam den Krisen begegnen

22. Diakonische Konferenz: Unterschiedliche Themen fordern uns heraus. Vor allem die Ereignisse für die wir keinen (guten) Plan in der Schublade haben, die unerwartet eintreten, werfen uns aus der Bahn. Wie können wir uns wappnen? Welche Strategien, welche Netzwerke und welche Erfahrungen können wir zurate ziehen, um mit einer Krise umzugehen? Diesen Fragen hat sich die diesjährige Diakonische Konferenz der evangelischen Kirchengemeinden Rheinbach, Meckenheim und Swisttal sowie des Diakonischen Werkes, gewidmet.

 

Mehr als 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer ließen sich durch die Grußworte von Pfarrer Diethard Römheld und Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken auf das Thema einstimmen. Schauspielerin Nina Goldberg und ihr Kollege Fabian Kloiber präsentierten anschließend eine Lesung zum Thema, die in einer gelungenen Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor Methoden zum Umgang mit Krisen vorstellte. Bestenfalls wird niemand die Anleitung, einen guten von einem bösen Clown zu unterscheiden benötigen. Aber immerhin haben alle es einmal gehört.

Zum Austausch über konkreten Krisen kam es dann innerhalb von drei Arbeitsgruppen. So hat sich eine Gruppe, moderiert von Beate Krugel und Elke Feuser-Kohler aus dem Fluthilfe-Team der Diakonie, dem Thema Resilienz gewidmet. Nach einem theoretischen Impuls haben die Teilnehmenden Ideen für die bessere Vernetzung im Ort, die Nachsorge, Angebote für junge und alte Menschen sowie Lerneffekte nach der Hochwasserkatastrophe zusammengetragen.

 „Wir haben viel mitgenommen“, berichteten Teilnehmende aus der Arbeitsgruppe moderiert von Pfarrer Römheld, die aus sozialethischer Sicht nach Lösungen für den Umgang mit Krisen suchte. Ein Weg sei, so die Erkenntnis, Menschen zu beteiligen. Wer Teil des Ganzen ist, lässt sich bestenfalls nicht abspalten.

Kontrovers diskutiert wurde in der dritten Arbeitsgruppe, die mit ihrem Titel die Frage aufgeworfen hat: Wie umgehen mit Alltags- und strukturellem Rassismus? Franziska Kremser-Klinkertz und Marko Grzincic von der Geflüchtetenarbeit der Diakonie lieferten Gesprächsimpulse, steuerten die Diskussion und boten Hilfestellung, wie rassistischem Handeln vorgebeugt werden könne. Hilfreich sei hier in jedem Fall, auch die Perspektive des Gegenübers einzunehmen und zu überlegen, wie die eigenen Worte dort aufgenommen werden.

In ihrem Schlusswort stellte Superintendentin Claudia Müller-Bück vom Kirchenkreis Bad Godesberg-Voreifel fest, dass sie als Pfarrerin nicht die Lösung für alle Krisen parat habe, auch wenn das zuweilen erwartet würde. Aber der Glaube und die Kirche könnten Räume öffnen, um gemeinsam Wege aus Krisen zu finden. Der angeregte Austausch aus der Gruppenphase setzte sich dann beim gemeinsamen Fischessen fort.  

Beitragsbild: (v.l.) Bürgermeister Ludger Banken, Superintendentin Claudia Müller-Bück, MdL Oliver Krauß, Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Bürgermeister Holger Jung, Diakonie-Chef Ulrich Hamacher