Rotarier zu Besuch in Tannenbusch

Fünf Jahre Rotary engagiert in Tannenbusch

Bonner Serviceclubs bekennen sich zum Stadtteil

Der Radius war groß, den die Besucherinnen und Besucher des Stadtteilbüros Tannenbusch am vergangenen Freitag abdeckten: Eberhard Reiche, Koordinator für Kooperationen aller Bonner Rotary-Clubs hatte deren Vertreterinnen und Vertreter aus dem gesamten Stadtgebiet eingeladen. Knapp zwanzig Personen kamen so zusammen und ließen sich zunächst vom Leiter der Stadtteilarbeit der Diakonie, Helmuth Göbel, durch das Veedel führen. Mit von der Partie waren die Koordinatorin der Hausaufgabenhilfe, Daniela Bender, sowie Diakonie-Chef Ulrich Hamacher. Anschließend gab es ein gemeinsames Gespräch.

 

Nach einem informativen Rundgang durch Tannenbusch kam die Gruppe der Rotarier in den Räumen des Stadtteilbüros in der Schlesienstraße 1 zusammen. Dort, wo sonst die Hausaufgabenhilfe oder Angebote des Familiennetzwerks Tannenzwerge stattfinden, tauschten sich die Anwesenden über die Arbeit vor Ort aus. In seinem Grußwort hob Eberhard Reiche hervor, wie einmalig es sei, dass nunmehr seit fünf Jahren verschiedene Rotary-Clubs gemeinsam ein Projekt unterstützten. 150.000 Euro haben die Clubs in der Zeit für die Hausaufgabenhilfe investiert. Nur so können im Schnitt fast 200 Kinder betreut werden.

 

Über die Hausaufgabenhilfe hinaus geht ein weiteres gemeinsames Projekt, das Rotarier Andreas Müller vorstellte: „Praktika für Tannenbusch”. 10.-Klässlerinnen und 10.-Klässlern werden dabei Praktikumsplätze bei Unternehmen vermittelt, die über die Kontakte der Mitglieder akquiriert werden. Insgesamt stehen 60 attraktive Plätze u.a. in Kliniken, im Haus der Geschichte, beim General-Anzeiger und in anderen Häusern zur Auswahl.

 

Diakonie-Chef Ulrich Hamacher dankte den Rotary-Mitgliedern für dieses „unendlich wertvolle Engagement”. Er betonte, dass die Kinder im Stadtteil nicht weniger intelligent seien als anderswo, aber oftmals weniger Möglichkeiten aufgezeigt bekämen. Darüber hinaus berichtete er über die dramatische Situation in Anbetracht vieler Kürzungspläne im Sozialwesen. Unverständnis zeigte er beispielsweise hinsichtlich der Einschränkungen in der Migrationsberatung insbesondere vor dem Hintergrund der aktuell eskalierenden gesellschaftlichen Lage.

 

Am Ende des informativen Nachmittags hatten die Gäste sehr deutlich vor Augen, dass die so wichtige, integrative, Hausaufgabenhilfe in Tannenbusch allein mit den wenigen Mitteln der öffentlichen Hand nicht existieren könnte und dringend auf die nachhaltige Unterstützung von Rotary und anderen Förderern wie der Fassbender-Stiftung oder Sterntaler e.V. angewiesen ist.