21. Diakonische Konferenz fragt nach den Folgen der Flutkatastrophe

Der Gesprächsbedarf auf der 21. Diakonischen Konferenz war groß. Über 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten sich in den digitalen sozialpolitischen Aschermittwoch eingewählt. Eingeladen hatten die evangelischen Kirchengemeinden Rheinbach, Meckenheim und Swisttal gemeinsam mit dem Diakonischen Werk Bonn und Region. Im Fokus des Abends standen die Flutkatastrophe und die Handlungsmöglichkeiten danach.

In ihrer Begrüßung erinnerte die Swisttaler Pfarrerin Claudia Müller-Bück an das Miteinander der Vielen unmittelbar nach der Katastrophe. Das Thema vertiefte sie später am Abend in einer Arbeitsgruppe. 

Pfarrer Ulrich T. Christenn, Koordinator für den Katastrophenschutz bei der Diakonie Rheinland Westfalen Lippe berichtete in seinem Impulsreferat, welche Maßnahmen der Landesverband mit seiner Katastrophenhilfe vor Ort und in den anderen betroffenen Gebieten ergriffen hat. Er beschrieb mit den Worten von Niklas Luhmann, dass Krise als Explosion an Entscheidungsnotwendigkeiten zu verstehen sei. Doch in dieser Krise sei unklar gewesen, wer wann welche Befugnisse gehabt habe, um Entscheidungen treffen zu können. Auch diese Aspekte wurden in einer Arbeitsgruppe aufgegriffen, in der sich unter anderem Personen aus der Politik wie Bürgermeisterin Petra Kalkbrenner, Bürgermeister Holger Jung, Mitarbeitende der kommunalen und der Kreistagsverwaltung sowie Ehrenamtliche aus der Region begegneten. In der Diskussion dieser Gruppe wurde deutlich, wie viele Erkenntnisse aus der Flutkatastrophe vorliegen, die – wenn sie nun gut aufgearbeitet würden – bei etwaigen künftigen Katastrophen weiterhelfen können. 

In einer weiteren Arbeitsgruppe berichtete das mobile Fluthilfe-Team von der aktuellen Situation. Gemeinsam suchte die Arbeitsgruppe nach weiteren Möglichkeiten zur Vernetzung. Einen anderen Einblick erhielten die Teilnehmenden in Arbeitsgruppe vier. Hier standen Kinder und Jugendliche aus dem Flutgebiet im Fokus. Expertinnen und Experten im Umgang mit Traumata erläuterten, welche Auswirkungen sie hier erleben und wie damit umzugehen sei.

Wie hoch das Interesse am Austausch ist, zeigte sich, nachdem Superintendent Mathias Mölleken die Konferenz mit seinem Schlusswort offiziell beendete und zum informellen Austausch in Kleingruppen einlud. Obwohl schon zwei Stunden Zoom-Konferenz hinter den Teilnehmenden lagen, wurde noch lange weiter gesprochen. Die Diakonie machte deshalb das Angebot, in ein paar Monaten erneut Raum für Gespräche und Austausch in vergleichbarer Form anzubieten.