Verantwortung leben: Diakonie Bonn und Region feiert 50-jähriges Bestehen mit großem Empfang

„Wir kleben nicht nur Pflaster auf die Wunden der Menschen“, erklärte Superintendent Dietmar Pistorius im Rahmen der Feierlichkeiten rund um das 50. Bestehen der Diakonie Bonn und Region Ende Mai. Rund 150 Partner, Freunde und Förderer aus der Stadt, dem Rhein-Sieg-Kreis sowie dem Kreis Euskirchen hatten sich im Historischen Gemeindesaal der Erlöser-Kirchengemeinde Bad Godesberg zu den Feierlichkeiten eingefunden. Diakonie, so führte Pistorius aus, habe immer auch die Aufgabe, politische Diskussionen anzustoßen, um die Probleme bei der Wurzel zu packen und systemische Änderungen herbeizuführen.

Dass in Bonn eine fruchtbare, kooperative Zusammenarbeit zwischen Kommune und Wohlfahrtsverbänden existiert, bestätigte anschließend Oberbürgermeisterin Katja Dörner. Sie dankte der Diakonie Bonn und Region für die Schaffung größerer sozialer Teilhabe von Kindern und Jugendlichen – an vielen Stellen getragen von der gemeinsamen Arbeit mit der Caritas. Dörner zeigte sich dankbar für diese Impulse und zuversichtlich, dass man in Zukunft die „Fliehkräfte, die auf unsere Gesellschaft einwirken, gemeinsam bekämpfen“ werde. Womit sie neben der Gewährleistung sozialer Teilhabe ebenso die Demokratie meinte, die es zu sichern gelte.

Zum Motto des Jubiläums „Verantwortungsgemeinschaft“ gab Prof. Dr. Werner Schönig von der Katholischen Hochschule, Köln einen Impuls. Sie stehe für gegenseitiges Einstehen auf Basis gemeinsamer Werte. Anders als die anonyme Gesellschaft betone sie Zusammenhalt und Solidarität und folge dem Prinzip der Subsidiarität: Kleine Einheiten sollten unterstützt und nicht ersetzt werden. In der sozialen Marktwirtschaft sei Kooperation zentral, auch wenn Konkurrenz bestehe. Gerade bei wachsender Ungleichheit sei Verantwortung für das Gemeinwohl wichtiger denn je.

Auch Minister Karl-Josef Laumann ließ es sich nicht nehmen, Grußworte an die Jubilarin zu senden. Er betonte in seiner Videobotschaft das christliche Menschenbild, in dessen Sinne die Diakonie agiere. Dass christliche Kirche Ausgangspunkt sozialer Arbeit sei, identifizierte er als wichtiges Zeichen für die Gesellschaft. Andrea Elsmann bekräftigte als Mitglied der Geschäftsleitung die „gute, gelebte Ökumene“, die gemeinsame Projekte wie Robin Good, oder die Schuldnerberatung hervorgebracht hat. Besonders die Übernahme zahlreicher Trägerschaften von Kitas und Grundschulen durch das Diakonische Werk hob sie als Investition in eine bildungs- und teilhabegerechte Zukunft hervor.

„Um Verantwortungsgemeinschaft leben zu können, braucht es starke Partner“, erklärte Tobias Köhler als Mitglied der Geschäftsleitung abschließend und dankte als solchen allen Gästen im Saal – er vergaß dabei auch die DW-Mitarbeitenden nicht, die mit großem Engagement den Jubiläumsempfang vorbereitet hatten. Bei anregenden Gesprächen und kulinarischen Genüssen – vom liebevoll angerichteten Buffet bis hin zur festlichen Torte – klang der Abend in geselliger Atmosphäre aus.